Am 13. Juni 2025 lud das Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau zum sechsten Teil seiner erfolgreichen Webinarreihe „KI als kreative Assistenz in der Unternehmenskommunikation“ ein. Unter dem Titel „Daten mit KI visualisieren“ führte Robert Falkenstein, Projektleiter am Standort Bayreuth des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk, praxisnah und anschaulich in die Möglichkeiten ein, wie Unternehmen Daten sinnvoll strukturieren, auswerten und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) visualisieren können.
Inhalte & Einblicke aus dem Webinar
Falkenstein verdeutlichte zunächst den 25 Teilnehmern, dass Unternehmensdaten weit mehr sind als klassische Zahlenkolonnen – sie reichen von CRM-Daten über Social-Media-Impressions bis hin zu E-Mail-Klickstatistiken. Wichtig ist, diese Daten in sinnvolle Datenräume zu strukturieren – also in Zusammenhänge, die Interpretation ermöglichen. Ein zentrales Thema war die Unterscheidung zwischen bloßen Zusammenhängen (Korrelationen) und echten Ursachen-Wirkungs-Beziehungen (Kausalitäten). Diese Differenzierung ist entscheidend, wenn Unternehmen datenbasiert strategische Entscheidungen treffen wollen – insbesondere in der Prognoseerstellung.
Anhand eines Beispiels aus dem Einzelhandel demonstrierte Falkenstein eindrucksvoll, wie Tabellenkalkulationen und Visualisierungen (z. B. über Pivot-Tabellen und Liniendiagramme) Muster im Umsatzverlauf aufdecken können – etwa um umsatzschwache Tage zu identifizieren und operative Maßnahmen zu entwickeln.
Neben klassischen Tools wie Excel wurden in den Beispielen auch fortgeschrittene Systeme wie Microsoft Power BI, Claude AI und Napkin.ai verwendet und diskutiert. Diese ermöglichen tiefergehende Analysen, interaktive Dashboards und teilweise sogar KI-gestützte Insights – etwa zur Textauswertung oder Stimmungsanalyse im Social-Media-Monitoring.
Ein kritischer Hinweis betraf den Einsatz großer Sprachmodelle (LLMs) wie ChatGPT: Diese seien weniger für die numerisch präzise Auswertung großer Datensätze gemacht. Tokenisierung kann zudem Zahlen verzerren – weswegen für konkrete Analysen spezialisierte Tools wie Power BI geeigneter sind.
Die wichtigsten Learnings auf einen Blick
- Datenräume sind individuell – Unternehmen müssen ihre eigene Datenstruktur verstehen und gestalten.
- Visualisierung schafft Mehrwert – Diagramme und Dashboards helfen, Muster zu erkennen.
- KI kann Daten verknüpfen, Muster erkennen und Trends aufzeigen – aber nur mit fundierter Datenbasis.
- Tabellenkalkulation reicht oft nicht – für komplexe Anforderungen lohnen sich spezialisierte Datenbanklösungen oder BI-Tools.
- LLMs sind keine Taschenrechner – für präzise Analysen eignen sich Power BI oder vergleichbare Tools besser.
Falkenstein riet insbesondere dazu, KI-Tools wie bspw. Claude experimentell zu befragen, um Anregungen zur Visualisierung verschiedener Datenstrukturen zu erhalten. Im Webinar zeigte er an verschiedenen Beispielen, wie schnell sich im wechselseitigen Austausch mit der KI sodann Scripte oder HTML-Programmierungen erstellen lassen, die kleine Lösungen für die alltäglichen Auswertungsbdarfe kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) bieten.
Ausblick
Am 04. Juli 2025 findet von 11:00 bis 12:30 Uhr der nächste Teil der Werkstattreihe „KI-Pioniere in der Unternehmenskommunikation“ statt. Unter dem Titel „KI im B2B-Vertrieb“ erfahren Teilnehmende, wie Künstliche Intelligenz gezielt im Vertrieb zwischen Unternehmen eingesetzt werden kann. Anhand konkreter Anwendungsbeispiele und praxisnaher Tooldemonstrationen erhalten Teilnehmende wertvolle Impulse für die eigene Anwendung.
Am 18. Juli 2025 geht es weiter mit Teil 7 der Webinarreihe „KI in der Unternehmenskommunikation“. Von 11:00 bis 12:30 Uhr stehen diesmal Chatbots, Wikis, Changebots & Co. im Mittelpunkt. Die Teilnehmenden erwarten spannende Einblicke in moderne, KI-gestützte Kommunikationslösungen für die interne Unternehmenskommunikation und digitale Transformation. Die Webinare und Werkstattgespräche finden online statt und sind für Teilnehmende kostenfrei.
Bildquellen
- Header: KI-Generiert mit ChatGPT