Am 12. September 2025 fand Teil 7 der Werkstattreihe „KI-Pioniere in der Unternehmenskommunikation“ unter dem Titel „KI in Aktion – Ein Erfahrungsbericht zur Chatbot-Integration“ statt. Organisiert wurde die Online-Veranstaltung durch das Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau. Insgesamt nahmen 43 Interessierte aus kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) teil. Referent war Dr. Frank Nussbaum, AI-Experte bei Jenoptik, der den bisherigen Weg seines Unternehmens in der Einführung und Nutzung von Chatbots vorstellte.
Ein Praxisbericht aus der Unternehmensrealität
Dr. Nussbaum erläuterte, warum Jenoptik frühzeitig beschlossen hat, eine eigene Chatbot-Lösung aufzubauen. Ausschlaggebend waren insbesondere Fragen der Datensicherheit, Compliance und Unabhängigkeit. Externe KI-Tools bergen erhebliche Risiken für den Schutz sensibler Informationen. Daher wurde ein unternehmensinterner Ansatz verfolgt, der die volle Kontrolle über Daten und Systeme sicherstellt.
Die Teilnehmenden erhielten Einblicke in konkrete Anwendungsfälle: Chatbots unterstützen bei Übersetzungen, der Personalisierung von E-Mails, Brainstormings und Dokumentenzusammenfassungen. Auch im Programmieren werden sie eingesetzt, etwa zur Code-Dokumentation oder Fehlersuche. Gleichzeitig verdeutlichte der Bericht die Herausforderungen. Öffentliche Tools sind oftmals flexibler und schneller, während sichere Unternehmenslösungen Einschränkungen mit sich bringen.
Ein zentrales Fazit des Referenten lautete: „Wir müssen den Einsatz von KI verantwortungsvoll gestalten – mit klaren Regeln, guter Schulung und einem offenen Umgang mit Chancen und Risiken.“
Warum das Thema KMU bewegt
Für KMU ist die Chatbot-Integration ein greifbarer Einstieg in die Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Sie ermöglicht, wiederkehrende Anfragen effizienter zu bearbeiten, die Erreichbarkeit im Kundenservice zu erhöhen und Mitarbeitende von Routinetätigkeiten zu entlasten. Gleichzeitig zeigt sich, dass nachhaltige Erfolge nur dann möglich sind, wenn Technik, Organisation und Unternehmenskultur zusammenspielen.
Erkenntnisse für die Praxis
Die Veranstaltung machte deutlich, dass Chatbots mit überschaubarem Aufwand implementiert werden können, ihre Wirkung aber von der Integration in bestehende Prozesse abhängt. Transparenz, Datensicherheit und eine realistische Erwartungshaltung sind wesentliche Erfolgsfaktoren. Darüber hinaus wurde hervorgehoben, dass Unternehmen ihre Mitarbeitenden durch Schulungen und klare Leitlinien befähigen müssen.
Das Feedback der Teilnehmenden war durchweg positiv. Besonders geschätzt wurden die Möglichkeit zum offenen Austausch und die Vorstellung konkreter Unterstützungsangebote. Die Rückmeldungen zeigen, dass viele Unternehmen bereits erste KI-Erfahrungen gesammelt haben oder sich in der Umsetzung befinden. Gewünscht sind künftig vor allem noch mehr Praxisberichte, rechtliche Einordnungen und Beispiele für konkrete Anwendungen.
Nächste Schritte in der Werkstattreihe
Die Reihe wird in den kommenden Wochen mit praxisnahen Themen fortgeführt:
- Am 2. Oktober 2025 folgt die Werkstatt „Eigene Tools zur Visualisierung von Daten bauen“. [Infos und Anmeldung]
- Am 7. Oktober 2025 steht der Kommunikatoren-Stammtisch „KI trifft Konzeption – der Stakeholder-Bot in der Praxis“ auf dem Programm. [Infos und Anmeldung]
- Am 10. Oktober 2025 geht es im Webinar um „Social-Media-Strategien für die B2B-Kommunikation“. [Infos und Anmeldung]
- Am 14. November 2025 folgt die Werkstatt „Ask my own GPT“. [Infos und Anmeldung]
- Am 21. November 2025 schließt ein Webinar zu „Veränderung visualisieren – Sketchnotes & Grafiken mit KI erstellen“ an. [Infos und Anmeldung]
Bildquellen
- Titelbild: KI-generiert mit ChatGPT