Am 13. November 2025 fand das diesjährige Experts-MeetUp zum Thema „Automatisierung in der Produktion: Kunststofftechnik trifft Sensorik“ statt. Das Experts-MeetUp ist ein Veranstaltungsformat der TU Ilmenau, das dem Austausch zwischen Mittelstand und Wissenschaft dient und Möglichkeiten der Forschungskooperation und des Technologietransfers aus der Forschung in Produkte und Produktionsprozesse der Unternehmen aufzeigen soll.
Wie in jedem Jahr engagierten sich auch die Kooperationspartner ELMUG eG, das Branchencluster der elektronischen Mess- und Gerätetechnik, der PolymerMat e.V., das Kunststoffcluster Thüringens, und das Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau bei der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung.
Gastgeber war dieses Mal das KHW Kunststoff- und Holzverarbeitungswerk GmbH in Geschwenda. KHW produziert rund 220.000 Schlitten und Kunststoff-Sportgeräte, die in 65 Ländern weltweit exportiert werden. Neben den Sportgeräten fertigen sie aber auch Gartenausrüstungen, wie Komposter und Hochbeete. Und sie sind ein starker Partner im Bereich Lohnfertigung und Logistik. Damit steht das 1948 gegründete Werk für Qualität und Innovationsgeist „Made in Thüringen“.
Geschäftsführer Marcus Cramer eröffnete das Treffen mit einem Impuls in dem er sein Unternehmen vorstellte. Dabei ging er auch auf die Möglichkeiten ein, die sich für die Industrie bei der Nutzung von Nachrüstlösungen in bestehenden Produktionsanlagen eröffnen.
Dr. Matthias Bruchmüller vom Fachgebiet Kunststofftechnik der Technische Universität Ilmenau gab Einblicke in die Grundlagenforschung zur Optimierung von Prozessparametern in der Kunststoffverarbeitung. Mit seiner Methode gelingt es, die Kompression von Rezyklaten (recycelten Materialmixen) im Spritzgussprozess zu detektieren und damit die Prozessparameter zu korrigieren. Dies dient einerseits zu Senkung des Ausschusses und andererseits der Optimierung des Energieverbrauchs.
Dr. Tino Hutschenreuther vom IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH (IMMS GmbH) erläuterte die Ergebnisse des gemeinsame mit KHW durchgeführten Forschungs- und Entwicklungsprojektes ProQuaOpt, das sich mit Aspekten Produktivitäts- und Qualitätssteigerung von Spritzgießprozessen mittels KI beschäftigte. Im Projekt wurde eine KI-Methode entwickelt, die Daten nachgerüsteter Sensoren nutzt, um eine Optimierung der Prozesse beim Spritzguss zu ermöglicht und den Energieeinsatz zu reduzieren.
Im Fokus der Diskussion stand auch die Frage, wie sich Forschungsergebnisse in praxisnah Industrielösungen überführen lassen
Das Zusammenspiel von Kunststofftechnik, Sensorik und digitaler Prozessoptimierung eröffnet hier neue Wege für Qualitätssicherung, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit.
Den Abschluss bildete ein Rundgang durch die Produktion, wo man live erleben konnte, wie die Kunststoffschlitten entstehen und welche Rolle dabei moderne Automatisierungslösungen spielen.
Das Experts-MeetUp 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig der direkte Austausch zwischen Forschung und Industrie für Innovationen in Thüringen ist, denn Innovationen entstehen dort, wo Praxis und Wissenschaft Hand in Hand arbeiten.







