Am 14. November 2025 fand der neunte Teil der Werkstattreihe KI-Pioniere des Mittelstand-Digital Zentrums Ilmenau statt. Im Mittelpunkt stand diesmal das Thema: „Ask my Social Assist – KI-gestützte Auswertung von Social-Media-Daten“. Die Veranstaltung bot praxisnahe Einblicke in die Entwicklung und Anwendung eines eigenen KI-Tools zur individuellen Datenanalyse im B2B-Bereich. Teilgenommen haben 20 Kommunikationsverantwortliche, UnternehmerInnen und Startups.
Themen, Fragen und Diskussionen
Im Verlauf des Werkstattgesprächs berichtete Jacqueline Althaller gemeinsam mit Alexa Ramgraber (Althaller Communication) von der Entstehungsgeschichte und den Herausforderungen bei der Entwicklung von „My Social Assist“. Diskutiert wurden unter anderem folgende Fragen:
Wie lassen sich große, über Jahre gesammelte Social-Media-Daten für individuelle Fragestellungen nutzbar machen?
Welche technischen, rechtlichen und organisatorischen Hürden sind bei der Entwicklung eines eigenen KI-Tools zu beachten?
Wie kann ein Beratungsangebot auf Basis von KI und individuellen Datenanalysen gestaltet werden?
Die Teilnehmenden tauschten sich lebhaft über ihre eigenen Erfahrungen mit KI-Tools, Datenschutz, Lizenzfragen und die Integration von KI in bestehende Arbeitsprozesse aus.
Von der Studie zum KI-gestützten Beratungsangebot
Ausgangspunkt war eine seit 2010 jährlich durchgeführte Social-Media-Studie, die als einzige ihrer Art im DACH-Raum B2B-Kommunikation untersucht. Mit zuletzt über 870 teilnehmenden Unternehmen entstand ein wertvoller Datenschatz, der nun mithilfe von KI individuell ausgewertet werden kann. Ziel ist es, Unternehmen auf Basis ihrer spezifischen Parameter datenbasierte Empfehlungen für die Social-Media-Strategie zu geben – zunächst in interaktiven Sessions, künftig auch über eine eigene App.
Zentrale Learnings
- Vom Datenberg zum Mehrwert: Die größte Herausforderung bestand darin, einen über viele Jahre gewachsenen Datenschatz (aus der B2B-Social-Media-Studie) so aufzubereiten, dass individuelle, praxisnahe Empfehlungen für Unternehmen möglich werden. Erst durch die Kombination aus KI-gestützter Auswertung und persönlicher Beratung entsteht echter Mehrwert.
- Technische und rechtliche Hürden: Von der Transformation von Präsentationsgrafiken über die Entwicklung eines Onlineshops bis hin zu Datenschutz- und Lizenzfragen mussten zahlreiche Herausforderungen gemeistert werden.
- Iterativer Entwicklungsprozess: Die Entwicklung eines eigenen KI-Tools ist ein fortlaufender Lernprozess, der Flexibilität und die Bereitschaft zum Umdenken erfordert. Die Entwicklung von „My Social Assist“ war somit kein linearer Prozess. Immer wieder mussten technische, rechtliche und organisatorische Hürden genommen werden – von der Transformation von PowerPoint-Grafiken in Buchformate über die Entwicklung eines eigenen Onlineshops bis hin zur Anpassung an Datenschutz- und Lizenzanforderungen. Flexibilität und die Bereitschaft, auch kurzfristig die Richtung zu ändern, waren entscheidend.
- Netzwerk & Feedback: Der Austausch mit dem eigenen Netzwerk, das Einholen von Nutzerfeedback und das Testen im geschützten Rahmen sind entscheidend für die Weiterentwicklung.
- Datenschutz und Lizenzfragen als Innovationsbremse – und Innovationsmotor: Die Entwicklung eines eigenen Custom GPT (individuell angepasstes KI-Sprachmodell) und dessen Umbenennung in „My Social Assist“ waren direkte Reaktionen auf rechtliche Unsicherheiten. Gerade für KMU ist es essenziell, sich frühzeitig mit Lizenzbedingungen und Datenschutz auseinanderzusetzen, um Risiken zu vermeiden und Vertrauen zu schaffen.
- Transparenz & Vertrauen: Gerade im Mittelstand ist es wichtig, keine Versprechen zu machen, die nicht gehalten werden können – ein Grundsatz, der sich durch die gesamte Entwicklung zog.
Stimmen aus der Runde
Die Diskussion zeigte, wie groß das Interesse an individuellen KI-Lösungen im Mittelstand ist – insbesondere, wenn es um den Schutz eigener Daten und die praktische Anwendbarkeit geht. Es wurde deutlich, dass viele KMU vor ähnlichen Herausforderungen stehen: große Datenmengen, Unsicherheit bei der Toolauswahl, unpräzise Ausgaben der KI und der Wunsch nach mehr Orientierung im KI-Dschungel.
Ausblick
Die Werkstattreihe KI-Pioniere wird auch in den kommenden Monaten fortgesetzt. Ziel ist es, praxisorientierte Einblicke in den Einsatz Künstlicher Intelligenz zu geben und Führungskräften sowie KMU konkrete Handlungsimpulse für die berufliche wie auch die private Nutzung an die Hand zu reichen.
Am 12.12.2025 findet die Abschlussveranstaltung zur Werkstattreihe statt. Neben Mini-Pitches und zahlreichen Anwendungsszenarien werden Referenten und Experten über Status Quo und zukünftige Herausforderungen der KI-Nutzung in KMU diskutieren.
Eine vollständige Übersicht über alle kommenden Termine und Themen finden Sie in unserer Veranstaltungsübersicht.
Bildquellen
- Titelbild: KI-geneiert mit Copilot






