Schmalkalden. Wie funktioniert ein Presslufthammer? Wozu braucht man Temperatursensoren? Und warum ist es so wichtig, Bauteile auf den Mikrometer genau zu messen? Antworten auf diese Fragen erhielten die Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse der Staatlichen Grundschule Schmalkalden bei einem besonderen Besuch der GFE Schmalkalden.
Als eine der Modellfabriken des Mittelstand-Digital Zentrums Ilmenau öffnete die GFE ihre Türen, um Kindern die Faszination von Technik und Präzision hautnah zu vermitteln. Im Rahmen des vom WORT-Projekt geförderten Kreativprojekts „Werkzeuge sehen – verstehen – gestalten“ durften die Kinder einen Vormittag lang hinter die Kulissen der Forschungseinrichtung blicken. Dabei standen nicht nur spannende Maschinen und Messgeräte im Mittelpunkt – sondern auch die Möglichkeit, Werkzeuge einmal selbst in die Hand zu nehmen.
„Es entstand die Idee, Kinder frühzeitig – wenn ihre Neugierde am größten ist – mit dem Thema Werkzeuge und Handwerk vertraut zu machen“, sagt Anne-Kathrin Bamberger, kaufmännische Leiterin der GFE. Spielerisch sollen sie lernen, wofür Werkzeuge eingesetzt werden und welche spannenden Berufsfelder sich hierbei ergeben. „Die gesammelten Eindrücke sollen nun im Rahmen des Kunstunterrichtes kreativ umgesetzt werden.“
„Innovation kann man hier wirklich anfassen“, betonte Joanna Izdebski, Mitarbeiterin Modelfabrik Prozessdaten beim Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau„ Bei uns sei es ein zentrales Ziel, Technik und Digitalisierung erlebbar zu machen – Wenn wir die Neugier der Kinder jetzt fördern, legen wir den Grundstein für die Zukunft. Die Tradition des Maschinenbaus hat Schmalkalden geprägt – nun gilt es, die nächste Generation für Ingenieurwesen und Hightech zu begeistern.“
Auch Johannes Jung, Betriebswirtschaftsstudent aus Jena und derzeit Praktikant in der GFE, sieht darin eine große Chance: „Ich wünsche mir, dass die Kinder den Spaß an Technologie entdecken und behalten. Wer weiß – vielleicht studiert einer von ihnen später einmal Maschinenbau.“
Die Begeisterung war den Schülerinnen und Schülern jedenfalls anzumerken. Viele wollten wissen, wie Bauteile hergestellt werden und welche Rolle Automatisierung dabei spielen kann. Besonders fasziniert zeigte sich die Gruppe vom Roboter, von hochpräzisen Messgeräten und vom Zusammenspiel zwischen Wärme und Materialeigenschaften. Auf die Frage, wer später einmal Ingenieur werden möchte, schnellten zahlreiche Finger in die Höhe.
Auch die GFE zeigte sich beeindruckt. Geschäftsführer Martin Voigt lobte die Offenheit und Wissbegierde der Kinder: „Wir möchten frühzeitig die MINT-Interessen und die Neugierde der Kinder wecken und künftig auch anderen Schulklassen zugänglich machen.“
Ein sichtbares Ergebnis des Projekts wird es bald zu bestaunen geben: Die von den Kindern gestalteten Kunstwerke werden am Tag der offenen Tür am 27. November ab 15 Uhr in den Räumen der GFE Schmalkalden ausgestellt. Dann sind nicht nur die jungen Nachwuchsforscher eingeladen, sondern alle Interessierten aus der Region.
Denn eines ist nach diesem Projekttag klar geworden: Forschung fetzt – vor allem, wenn man sie selbst erleben darf.
Bildquellen
- Innovation zum anfassen: © Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau