Die digitale Kommunikation befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, und für kleine und mittlere B2B-Unternehmen wird Social Media im Jahr 2025 eine noch zentralere Rolle spielen. Eine aktuelle Langzeitstudie zum Thema „Social Media in der B2B-Kommunikation“ offenbart beeindruckende Zahlen: Ganze 98 Prozent aller B2B-Unternehmen im DACH-Raum nutzen bereits aktiv Social Media. Doch wie können sich kleinere Unternehmen mit begrenzten Ressourcen in diesem dynamischen Umfeld erfolgreich positionieren?
Social Media ist (fast) Standard – auch im Mittelstand
Die Durchdringung von Social Media in der B2B-Kommunikation hat mittlerweile nahezu alle Unternehmensgrößen erreicht. Selbst bei den Kleinstunternehmen mit nur einem bis neun Mitarbeitern sind bereits 89 Prozent auf Social Media präsent. Noch beeindruckender wird die Zahl bei Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten: Hier nutzen über 98 Prozent die digitalen Plattformen für ihre Kommunikation.
Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass Social Media fest im Kommunikationsmix etabliert ist und die Aktivitäten zunehmend professioneller werden. Für KMU bedeutet dies sowohl Chance als auch Herausforderung: Sie müssen mit den großen Playern mithalten, verfügen aber oft über deutlich begrenztere Ressourcen.
Quelle: generiert mit Napkin.AI
Die Ressourcen-Realität: Effizienz ist Trumpf
Die Studienergebnisse verdeutlichen eine zentrale Herausforderung für kleinere Unternehmen: 92 Prozent der Betriebe mit bis zu 49 Mitarbeitenden investieren maximal 20 Stunden pro Woche in ihre Social-Media-Aktivitäten. Diese Zahl unterstreicht, wie wichtig es für KMU ist, ihre begrenzten Zeitbudgets strategisch und effizient einzusetzen.
Für kleinere Unternehmen wird daher eine klare Priorisierung zur Pflicht. Statt auf allen Kanälen präsent zu sein, sollten sie sich auf die Plattformen konzentrieren, die den größten Return on Investment versprechen und zu ihrer Zielgruppe passen.
LinkedIn bleibt Nr. 1 – aber Instagram und TikTok holen auf
LinkedIn behauptet mit fast 95 Prozent Nutzung weiterhin seine Spitzenposition als wichtigste B2B-Plattform. Diese Dominanz ist wenig überraschend, da LinkedIn speziell für professionelle Netzwerke und B2B-Kommunikation entwickelt wurde.
Interessant wird es jedoch bei den aufstrebenden Plattformen: Instagram und TikTok gewinnen kontinuierlich an Bedeutung für B2B-Marken. Besonders im Bereich Employer Branding und visueller Produktkommunikation eröffnen diese Kanäle neue Möglichkeiten für Unternehmen, ihre Botschaften zu vermitteln.
Neue Chancen für kreative KMU
Während etablierte Plattformen wie Facebook, X (ehemals Twitter) und Xing an Relevanz verlieren, entstehen für KMU neue Opportunitäten. Instagram und TikTok entwickeln sich zu Plattformen, auf denen kreative Inhalte auch mit kleineren Budgets große Sichtbarkeit erzielen können.
Die Studie zeigt: Eigene Fachartikel und Whitepaper sind mit 93 % das bevorzugte Content-Format auf LinkedIn. Auch Videos, Infografiken und authentische Einblicke gewinnen an Bedeutung – gerade auf Instagram und TikTok.
Diese Entwicklung spielt kleineren Unternehmen in die Karten: Authentizität und Kreativität können hier oft mehr bewirken als große Werbebudgets. KMU, die bereit sind, neue Formate auszuprobieren und ihre Unternehmenskultur authentisch zu zeigen, haben gute Chancen, sich erfolgreich zu positionieren.
Quelle: © krakenimages – Unsplash
Content-Trends: Qualität statt Quantität
Besonders relevant für KMU zeigt sich ein klarer Trend zu Fachlichkeit und Vertrauen. Die Studienergebnisse belegen eindeutig: Eigene Fachartikel und Whitepaper sind mit 93 Prozent das bevorzugte Content-Format auf LinkedIn. Auch Videos, Infografiken und authentische Einblicke gewinnen an Bedeutung – gerade auf Instagram und TikTok.
Corporate Influencer als Erfolgsfaktor
Ein besonders wertvoller Tipp für KMU lautet: Setzt auf eure Expertinnen und Experten sowie Mitarbeitende als Corporate Influencer! Unternehmen mit kooperativem Führungsstil fördern diese Form der Kommunikation überdurchschnittlich erfolgreich. Die eigenen Fachkräfte als authentische Botschafter zu positionieren, kann für kleinere Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen1.
Herausforderung Ressourcen – und wie man ihnen begegnet
Was bremst kleine und mittlere Unternehmen aktuell noch aus? Die Studie identifiziert drei zentrale Problembereiche:
Mangelnde Ressourcen in Form von Zeit und Budget stehen nach wie vor an erster Stelle. Zu wenige qualifizierte Mitarbeitende verschärfen diese Situation zusätzlich. Besonders bemerkenswert ist jedoch ein weiterer Aspekt: Die Angst vor negativen Kommentaren hat sich im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppelt und hemmt viele Unternehmen in ihrer Social-Media-Aktivität.
Immer mehr Betriebe setzen jedoch auf externe Unterstützung – etwa durch Agenturen für Content-Produktion und Strategieentwicklung. Auch KI-Tools spielen eine wachsende Rolle in der Content-Erstellung: Über 76 Prozent der Unternehmen nutzen bereits KI für die Textgestaltung, über 36 Prozent für die Themenfindung.
Gerade für kleinere Teams kann künstliche Intelligenz dabei helfen, Content schnell und effizient zu planen und zu erstellen, ohne dabei die Qualität zu vernachlässigen.
Erfolgsfaktoren: Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit, interessanter Content
Was bleibt zentral für den Erfolg in der B2B-Social-Media-Kommunikation? Die Studie zeigt klar drei unverzichtbare Säulen:
Glaubwürdigkeit steht an oberster Stelle, gefolgt von Ehrlichkeit und relevantem Content. Diese Faktoren sind besonders für KMU von Bedeutung, da Authentizität und Fachexpertise ihnen dabei helfen können, sich erfolgreich gegen große Player zu behaupten.
Fazit: Klare Strategie statt blinder Aktionismus
Social Media bleibt ein dynamisches Feld, das sich kontinuierlich weiterentwickelt. Wer 2025 in seiner Kommunikation erfolgreich sein will, ist gut beraten, sich auf strategisch relevante Punkte zu konzentrieren:
Die Definition von klaren Zielgruppen und die Festlegung relevanter Kanäle bilden das Fundament jeder erfolgreichen Social-Media-Strategie. Ein Fokus auf Fachinhalte und Expertenwissen hilft dabei, sich von der Masse abzuheben, während Mitarbeiter als Markenbotschafter authentische Kommunikation ermöglichen.
Entscheidend ist auch die clevere Ressourcenplanung – auch mit Hilfe von Agenturen und KI-Tools. Die technischen Möglichkeiten sind vorhanden, jetzt gilt es, die Aktivitäten gezielt strategisch auszurichten und dabei die eigenen Stärken als kleineres, flexibleres Unternehmen zu nutzen.
Die Zukunft der B2B-Social-Media-Kommunikation für KMU liegt also nicht nur in der reinen Präsenz, sondern in der strategischen Auswahl der richtigen Kanäle und der effizienten Nutzung begrenzter Ressourcen.
Aktuelle Erhebungsrunde der B2B Social Media Studie 2025/26 & Ergebnisse
Die aktuelle Erhebungsrunde der B2B Social Media Studie 2025/26 läuft noch bis 31. Juli 2025 – höchste Zeit, nicht nur teilzunehmen und sich Benchmarks zu sichern, sondern die eigene Strategie kritisch zu hinterfragen.
Zur Teilnahme geht´s hier entlang: https://de.surveymonkey.com/r/XJ3BM6D. Teilnehmenden werden mit einem kostenlosen Management Summary mit Benchmarks und Insights belohnt.
Die Ergebnisse werden von den Autoren zudem am 10.10.2025 in der Webinarreihe: „KI als kreative Assistenz der Unternehmenskommunikation“ – Teil 10: Social-Media-Strategien für die B2B-Kommunikation vorgestellt.
Ansprechpartner:
Dr. Ninette Florschütz
Modellfabrik Vernetzung
Telefon: 03677/69-5075
E-Mail: florschuetz@kompetenzzentrum-ilmenau.de
Bildquellen
- Social Media Nutzung: generiert mit Napkin.AI
- Erfolg mit Social Media: © krakenimages – Unsplash
- B2B im Fokus: © Mohamed Boumaiza – Unsplash